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Wie der Tabak in die Welt kam

Kuba

Die Tabakpflanze ist einer der vielen Schätze, die Amerika der restlichen Welt seit seiner so genannten „Entdeckung“ durch Christoph Kolumbus 1492 geschenkt hat. Es waren wahrscheinlich die Maya Südamerikas die als erstes den Tabak genutzt haben. Sie „exportierten“ ihn und auch die nordamerikanischen Ureinwohner konnten damit ihre Friedenspfeifen stopfen. Außerdem schrieben sie dem Tabak eine medizinische Wirkung zu, die jedoch heutzutage allgemein bestritten wird. Außerdem wurde Tabak auch in religiösen Zeremonien verwendet.

Es fing an mit Kolumbus

Als Kolumbus im späten 15 Jahrhundert dann bekanntermaßen in der Karibik die Neue Welt (er hielt es ja für Indien) erreichte, beobachtete er das Volk der Arawak, das die getrockneten Tabakblätter in einer „Tobago“ genannten Röhre rauchte. Diese gab nicht nur der bekannten Karibikinsel den Namen, sondern auch dem Tabak.
Über Santo Domingo in der Dominikanische Republik gelangte der Tabak 1556 nach Spanien. Doch dort blieb die Pflanze nicht lange. Vom spanischen Königshof aus nahm der französische Gesandte Jean Nicot de Villemain in einem frühen Akt von agrarkultureller Spionage den Tabak mit nach Frankreich. So ist nun auch der Ursprung des Wortes Nikotin gelöst.


Der Tabak eroberte über Europa die ganze Welt

Knapp 30 Jahre später erreichte der Tabak die englische Küste. Dank Sir Francis Drake, der die Pflanze importierte und mit Hilfe der (damals noch erlaubten) Tabakwerbung am englischen KönigInnenhof des englischen Entdeckers Sir Walter Raleigh wurde die Praxis des Pfeifferauchens auch dort eingeführt. Kurz danach „zogen“ die restlichen europäischen Königshäuser inklusive Russland nach und auch die gut- und weniger gutbürgerlichen Kreise wollten dem Adel in Sachen Rauchen in Nichts nachstehen. Und schließlich hatte sich im 17. Jahrhundert das Tabakrauchen und -anpflanzen bis nach China, Japan und die Westküste Afrikas durchgesetzt.

China heute größter Tabakimporteur

Die am häufigsten verwendete Tabaksorte (in den Zigaretten) ist nach ihrem Ursprungs Anbauort in Amerika benannt: Die ersten weißen Siedler Nordamerikas pflanzten seit 1615 bei einer Siedlung mit dem Namen Jamestown (in Virginia). Der Tabak gedieh so gut, dass er in Gärten, auf Feldern und sogar an Straßenrändern wuchs. Nach der Erfindung des Automobils waren die Tabaksorten von den Straßenlagen jedoch nicht mehr so begehrt. Die Pflanze wurde schon bald sehr wichtig in Virginia und das Hauptzahlungsmittel in der englischen Kolonie. Gerüchteweise liegt hier der Ursprung für die grüne Farbe des Dollars begründet. Nach der Gründung der Vereinigten Staaten, die sich von der englischen Herrschaft lösten, dehnte sich der Tabakanbau bis North Carolina im Süden und Missouri im Westen aus. Auf einer Farm in Ohio wurde 1864 eine weiße Tabakform gezüchtet, die kein Chlorophyll enthielt und unter dem Namen „White Burley zu einem Hauptbestandteil amerikanischer Tabakmischungen wurde. Aufgrund der Massen-Verbreitung des Tabaks war die Erfindung der Zigarettenmaschine 1881 unausweichlich. Aktuell ist aber nicht Amerika, sondern China der größte Tabakproduzent der Welt. Hier leben ja auch die meisten Tabak-Konsumenten. Andere wichtige Anbauländer sind die Indien, Brasilien, Russland, die Türkei und Zimbabwe. Die Geschmackvollsten Zigarren kommen aber immer noch aus den Ländern der Karibik (Kuba, Dominikanische Republik etc.), den Ursprungsländern des Tabak, in denen Kolumbus als ersten Europäer ihn hat qualmen sehen.

Autor: maqz

siehe auch Longfiller   Formate
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